Tagesgeldkonto – alles Wissenswerte

Tagesgeldkonto – alles Wissenswerte
Photo by Markus Spiske / Unsplash

Ein Tagesgeldkonto könnte man als modernes Sparbuch bezeichnen. Eingezahltes Geld wird nach Vereinbarung verzinst. Man kann jederzeit Geld einzahlen oder vom Konto abheben. Dies ist auch der häufigste Grund für die Eröffnung einer solchen Sparform. Die angebotenen Zinsen sind etwas niedriger als bei anderen Sparformen wie einem Bausparvertrag. Dafür sind die eingezahlten Geldmittel aber jederzeit verfügbar.

Ein großer Vorteil des Tagesgeldkontos ist, dass es gleich funktioniert wie ein Girokonto. Man kann es auch mittels Onlinebanking bedienen und so Geld auf und vom Konto weg überweisen.

Vielfach wird es auch dafür verwendet, am Girokonto übrig gebliebenes Guthaben am Monatsende auf das Tagesgeldkonto zu überweisen. Diesen Vorgang kann man mittels Onlinebanking auch automatisieren.

Es ist im Grunde gar nicht schwer, zu sparen – allerdings benötigt man dafür auch die richtige Kontoform. Noch immer legen viele Österreicher ihr Kapital auf einem Girokonto ab oder verwenden sogar ein Sparbuch. Dennoch gibt es effektivere Lösung, ein Geld anzulegen, wie zum Beispiel ein Tagesgeldkonto. Es wird zwar häufig in Verbindung mit dem Festgeld genannt, bietet aber deutlich mehr Vorteile – diese stellen wir Ihnen hier vor.

Viele Vorteile durch Tagesgeld: Was Sparer wissen müssen

Es gibt viele Gründe, warum man sich für Tagesgeld entscheiden sollte. Einer der besten ist dabei sicherlich der Zinssatz, denn diese fallen bei dieser Kontovariante durchaus häufig besser aus als bei anderen Sparvarianten. Wer Kapital zur Seite legt und einen Teil davon anspart, hat durchaus das Recht auf eine Gegenleistung, die dann in Form von Sparzinsen von der Bank ausbezahlt wird. Bei Girokonten ist dies in der Regel nicht sonderlich lukrativ, bei einem Sparbuch zumindest manchmal schon etwas großzügiger. Allerdings ist es dennoch selten, dass man von einer Bank einen höheren Zinssatz als 1% erwarten kann.

Beim Tagesgeld sieht dies aber schon anders aus, denn nicht nur die Konditionen sind hier deutlich besser, auch erhalten Neukunden bei einigen Banken im Internet einen zusätzlichen Bonus. Das mag für einige auf den ersten Blick verwirrend sein, ist aber in jedem Fall seriös. Weil Banken daran interessiert sind, ihren Kundenstamm zu vergrößern, sind sie immer öfter dazu bereit, höhere Sparzinsen an ihre Kunden auszuzahlen. Wichtig ist allerdings dabei, darauf zu achten, die richtige Bank auszuwählen – hier lohnt es sich, vor der Kontoeröffnung möglichst umfassend zu vergleichen. Über das Internet ist ein umfassender Vergleich aber kein Problem mehr. Wichtig ist dabei jedoch, auf Seriösität zu achten, denn inzwischen gibt es auch zahlreiche Angebote, bei denen man vorsichtig sein muss. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, erkundigt sich bei der Stiftung Warentest oder achtet auf gängige Prüfsiegel. Auch Kundenrezensionen sind in der Regel ein sicheres Indiz dafür, dass es sich um eine seriöse Bank handelt. Die Einlagensicherung liegt auch bei diesem Konto im Übrigen bei 100.000 Euro – das bedeutet, dass das Geld im Falle einer Insolvenz der Bank bis zu einer Höhe von 100.000 Euro gesichert ist.

Weiterhin gibt es noch den Vorzug, dass das Tagesgeldkonto deutlich mehr Flexibilität bietet als beispielsweise ein Konto mit Festgeld. Man muss sich nicht an Kündigungsfristen halten, wie es bei einem Sparbuch oder beim Festgeldkonto der Fall ist, sondern kann jederzeit über sein Geld verfügen – dafür muss man es lediglich auf sein Referenzkonto überweisen lassen. Höchstbeträge gibt es dabei in der Regel nicht, so kann man theoretisch auch sein komplettes Guthaben direkt auf das Referenzkonto – in der Regel das Girokonto – auszahlen lassen und anschließend abheben, was benötigt wird.

Viele Menschen entscheiden sich auf der anderen dazu, das Tagesgeld als Sparanlage zu nutzen und wählen dafür eine bestimmte Laufzeit, wie zum Beispiel zwei, fünf oder auch zehn Jahre. In diesem Zeitraum verzinst sich das angelegte Kapital. Nach dem Ablauf der Laufzeit hat man dann – im besten Fall – Zinsen angesammelt, so dass sich das Guthaben deutlich erhöht hat.

Die wichtigsten Vorteile:

  • höherer Zinssatz als am Sparbuch
  • Handhabung wie ein Girokonto
  • Im Onlinebanking administrierbar
  • Mehr Flexibilität als ein Festgeldkonto

Für welche Zwecke eignet sich ein Tagesgeldkonto?

Die meisten Anleger verwenden Tagesgeldkonten als sichere Möglichkeit, kleinere Geldmengen sofort verfügbar anzulegen. Also so wie auch bisher ein Sparbuch verwendet wurde.

Eine weitere Verwendungsmöglichkeit ist es als Sparform für laufende Gutschriften zu nutzen. Beispielsweise wenn die gemeinsame Wohnung von einem Konto bezahlt wird, kann die Hälfte anstatt auf das Girokonto direkt auf das Tagesgeldkonto überwiesen werden. Gleich verhält es sich, wenn Eltern monatlich für ihre Kinder sparen.

Viele Wohnungsvermieter sind mittlerweile auch vom traditionellen Sparbuch zu den Tagesgeldkonten gewechselt. Die Mietkaution wird so sicher und gut verzinst aufbewahrt, der administrative Aufwand ist aber viel geringer als bisher.

Durch die hohe Sicherheit und die schnelle Verfügbarkeit des angelegten Geldes sind Tagesgeldkonten ein beliebtes Mittel für eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten.

Welche Zinsen und Kontoführungsgebühren gibt es?

Die Verzinsung eines Tagesgeldkontos kann zunächst in fixe Verzinsung und variable Verzinsung eingeteilt werden. Die Entscheidung kann hier recht schwer fallen, in der aktuellen Niedrigzinsphase ist es aber für die meisten Anleger eher von Vorteil die variable Verzinsung zu wählen und auf höhere Zinsen zu hoffen.

Zudem sind die meisten Konten mit fixer Verzinsung für eine gewisse Zeit gebunden. Je länger die Vertragslaufzeit, desto höher die garantierten Zinsen. Diese Variante kann aber sehr sinnvoll sein, wenn man auf einen gewissen Zeitraum hin spart. Beispielsweise wenn die Großeltern ihrem Enkel zum 18. Geburtstag Geld schenken wollen. Das Risiko den Vertrag vorzeitig auflösen zu müssen ist sehr gering und die Verzinsung etwas höher als ansonsten zu erwarten.

Die Tagesgeldkonto Angebote am Markt unterscheiden sich auch in der Form der Zinsgutschriften. So gibt es Anbieter die täglich, monatlich oder jährlich auszahlen. Der Zinseszinseffekt ist bei den kürzeren Varianten etwas ausgeprägter. Dabei erhält man auch Zinsen für die Zinsen die sich bereits in den Vormonaten angesammelt haben.

Kontoführungsgebühren fallen bei den allermeisten Anbietern nicht an. Man sollte auch darauf achten dass man sich sein Tagesgeldkonto dementsprechend auswählt.

Es spielt übrigens keine Rolle ob man sich sein Sparprodukte direkt bei der eigenen Bank oder bei einer Direktbank eröffnet. Als Ausnahme können hier Überweisungen vom Girokonto angeführt werden. Manche Banken verrechnen immer noch Gebühren für Inlandsüberweisungen. Da gilt es auch das eigene Girokonto zu überprüfen.

Wie sieht es mit der Sicherheit eines Tagesgeldkontos aus?

Ein Tagesgeldkonto zählt zu den sichersten Sparformen überhaupt. Wer sich nicht gerade für ein exotisches Angebot in Fremdwährung entscheidet, hat höchstens noch mit Bankencrashs zu rechnen. Da diese zum Glück sehr selten vorkommen, kann man sich seiner Einlagen sehr sicher sein.

Zusätzlich sind Privatkonten bis zu 100.000,- Euro staatlich durch die Einlagensicherung gesichert.

Bewusst sein sollte man sich allerdings der jährlichen Inflation. Die durchschnittlichen Tagesgeldzinsen liegen meist etwas über der Inflation, dadurch ist das Geld unterm Strich im schlimmsten Falle sogar etwas weniger Wert. Dennoch sind die Geldmittel am Tagesgeldkonto noch besser aufgehoben als unterm Kopfpolster, dort gibt es nämlich gar keine Zinsen.

Fällt die Einlagensicherung?

Zurzeit arbeitet das Finanzministerium an der Aufhebung der Einlagensicherung für Privatkonten. Dennoch muss sich niemand ernsthafte Sorgen um sein Erspartes machen. Denn schon bisher wurde die erste Hälfte der 100.000,- Euro Absicherung von den Banken selbst getragen. Diese mussten die Privatkonten selbst bei Bankencrashs ausbezahlen.

Wirklich neu ist aber, dass diese Einlagen tatsächlich vorab bereitgestellt werden müssen. Dazu wird ein Bankenfonds eingerichtet, der bis zu 1,5 Milliarden Euro umfassen soll. Dadurch ist der Wegfall der Einlagensicherung sogar ein kleiner Sicherheitsbonus für die Einlagen der Österreicher.