Elektroautos entpuppen sich langsam aber sicher als die Zukunft der Automobilindustrie. Was noch vor nicht allzu langer Zeit utopisch und unwirklich klang, ist heute Realität geworden. Fahrzeuge können ohne Benzin, und mit Hilfe von Elektrotechnik, von A nach B fahren. Diese Revolution ist zwar bemerkenswert, und tatsächlich eine mögliche Lösung der nachweislich schmelzenden Ressourcen dieser Erde, aber immer noch sehr teuer und weitgehend unwirtschaftlich für Privatpersonen. Und so blieb der anfänglich erwartete Ansturm und Hype auf die Elektroautos aus. Sogar namhafte und beliebte Marken, wie beispielsweise BMW, hatten selbst mit dem futuristischen Designe des i8 oder i3 eher mäßigen Erfolg. Kein Wunder, denn die Anschaffung ist teuer, für viele nicht leistbar, und noch ein wenig umständlich. Jetzt wird der Kauf von Elektroautos in Deutschland und Österreich zusätzlich gefördert werden.
Die Prämien für den Kauf von Elektroautos 2017-2018
Erreicht werden will, dass die Anzahl der Elektroautos im Jahre 2017 deutlich steigt. Für diese Autos kann ein Antrag auf eine Fördersumme von 3000 – 4000 Euro gestellt werden, allerdings nur solange die festgelegte Fördersumme nicht aufgebraucht ist. Grund zur Eile ist aber nicht geboten, denn aktuell (Mitte 2017) wurde noch nicht einmal die Hälfte der erwarteten Anträge erreicht, auch wenn Österreich nach Bekanntgabe der Förderung erst einmal vorlegte. Fahrzeuge die den Listenpreis von 60 000 Euro überschreiten, fallen nicht ins Gewicht, denn sie werden nicht mehr gefördert. Die Elektroauto-Prämie von 4000 Euro gilt für BEV, also für Batterie-elektrische Autos, noch bis Ende 2017, im Jahr 2018 sinkt sie auf 3000 Euro, was immer noch lohnenswert ist.
Für Plug-In-Hybridautos, kurz PHEV, beträgt die diesjährige Fördersumme (Hybridprämie) 3000 Euro, wobei auch sie im nächsten Jahr um eintausend Euro sinken wird. Leider gilt dies nicht für die klassischen Hybridautos ohne Ladestecker.
Wer sich für ein Brennstoffzellen-elektrisches-Auto entscheidet, der darf sich eine Umweltprämie von 4000 Euro einstecken. Laut Liste bekommt jedoch aktuell nur noch ein Auto diese Prämie, nämlich der Hyundai iX35 FCEV.
Wer zahlt die Prämie an Autokäufer?
Wer sich ein Elektroauto unter 60 000 Euro kauft, der kann auf eine Prämie hoffen, sofern das gewählte Fahrzeug gelistet ist. Die Förderprämie wird vom Staat, gemeinsam mit den Herstellern, selbst getragen. Einige Hersteller packen sogar noch etwas drauf und stocken die Kaufprämie auf. So gibt es bei Renault und Nissan teilweise schon 5000 Euro Prämie, beispielsweise für den Renault Zoe.
Wer bereits ein Elektroauto nach dem 18 Mai 2016 gekauft hat, der kann sich auch nachträglich seine Autoprämie abholen. Ähnlich wie bei der Abwrackprämie für Altautos aus dem Jahre 2009, verwaltet auch dieses Mal das Bundesamt für Wirtschaft die Auszahlung. Befristet ist das Programm bis Juni 2019, allerdings frei nach der Devise: Wer zuerst kommt, kassiert auch zuerst. Sofern
1,2 Milliarden abgerufen wurden, ist die Aktion vorbei, was in etwa 400 000 Elektroautos und Hybridautos entspricht. Wer wissen möchte, ob sein aktuelles oder künftiges Elektroauto gefördert wird, der kann in der Liste der förderfähigen Elektrofahrzeuge nachsehen.
Die wichtigsten Fakten zur aktuellen Elektroauto Förderung
- Maximaler Fahrzeugpreis für die Auszahlung der Prämie bis 60 000 Euro
- Prämienauszahlung für Fahrzeuge die nach dem 18. Mai 2016 gekauft wurden
- Prämientopf 1,2 Milliarden Euro verteilt auf Autohersteller und Bund
- Maximale Förderlaufzeit bis 2019
- Keine Prämie für Hybridautos ohne externe Lademöglichkeit
- Kaufprämie für Elektroautos 2017 4000 Euro
- Kaufprämie für Elektroautos 2018 3000 Euro
Lohnt sich nun ein Elektroauto Kauf?
Diese Frage muss mit einem klaren „Jain“ beantwortet werden, was sich seit langem schon in mangelndem Kaufinteresse äußert. Leider bieten die Elektroautos nur unter bestimmten Voraussetzungen einen Vorteil für die Käufer. Zunächst fallen jedoch die vielen Nachteile auf, beispielsweise die wenigen Tankmöglichkeiten und die dafür kurzen möglichen Wegstrecken. Damit sich ein Kauf amortisiert, müssen Fahrer relativ hohe Fahrleistungen erbringen. Dies würde Schätzungen zufolge mindestens 30 000 Kilometer pro Jahr belaufen.
Ob das Elektro-Mobilitätspaket wirklich funktioniert muss erst einmal abgewartet werden. Allerdings sehen die Aussichten sowohl für Österreich, als auch für Deutschland und andere Ländern eher dunkel aus. In Österreich ist man der Ansicht, dass man die Millionen lieber in die Weiterentwicklung der Technik stecken sollte. Denn auch hohe Prämien können diverse Schwächen und Leistungsproblematiken nicht einfach verschweigen. Auch die Tankstellen-Infrastruktur für Elektroautos müssten noch weitreichender aufgerüstet werden.
Eine Übersicht der Förderungen für Elektroautos in den Bundesländern in Österreich finden Sie HIER.
Aktuell ist man in den Ländern skeptisch, ob durch die Förderung der Elektroautos, das Interesse daran wächst. Wohlhabende Personen konnten schnell einmal überzeugt werden. Solange man jedoch den einfachen Bürgern keine gravierenden Vorteile gegenüber den hohen Anschaffungskosten (trotz Prämien) darlegen kann, wird das Konzept wohl nicht so ganz aufgehen. Und vielleicht sollte man sich an der österreichischen Denkweise orientieren, und zunächst in die Weiterentwicklung investieren.