Sparbuch Zinsen in Österreich

Sparbuch Zinsen in Österreich
Photo by Andre Taissin / Unsplash

Das klassische Sparbuch ist noch immer eines der beliebtesten Sparprodukte in Österreich. Trotz derzeit niedriger Zinsen besticht die einfache Handhabung, die hohe Sicherheit und schnelle Verfügbarkeit. Wir haben uns den österreichischen Sparbuchmarkt genauer angesehen.

Welche Sparbuchformen gibt es?

Wenn man heute ein Sparbuch eröffnet, steht man vor einer Reihe von Entscheidungen. Folgende Unterschiede gibt es:

  • Einmalige oder laufende Zahlung
  • Fixe Laufzeiten oder jederzeit behebbar
  • Sparbuchzinsen fix oder variabel

Einmalige oder laufende Zahlung

Es gibt Sparbücher mit der Möglichkeit eine bestimmte Summe einmalig zu hinterlegen und dann nichts mehr einzuzahlen. Meist handelt es sich dabei um ein sogenanntes Kapitalsparbuch. Diese machen vor allem dann Sinn, wenn die Geldsumme nicht kurzfristig benötigt wird. Man kann das Sparbuch dann mit einer Mindestlaufzeit nach Wunsch versehen. Dies sorgt für etwas höhere Zinsen, als wenn man ein täglich fälliges Sparbuch eröffnet.
Bei der laufenden Einzahlung handelt es sich um offene Sparbücher, das bedeutet man kann jederzeit Geld einzahlen und abheben. Bei Eröffnung gibt es eine Mindestsumme, meist sind dies 100,- EUR.

Wenn man monatlich eine fixe Summe einzahlen möchte, eignet sich auch ein Bausparvertrag. Dieser ist zwar fix auf sechs Jahre gebunden, wirft aber einen höheren Ertrag ab als ein Sparbuch.

Fixe Laufzeit oder täglich fällig

Wie man vom „magischen Dreieck der Veranlagung“ weiß, gibt es automatisch Unterschiede der Rendite bei unterschiedlichen Laufzeiten. So bringen längere Laufzeiten höhere Erträge als kürzere. Deshalb sind die gebotenen Zinsen für ein Sparbuch mit fixer Laufzeit höher als bei einem Sparbuch von dem man jederzeit Geld abheben kann.

Das bedeutet aber noch nicht dass man während der Laufzeit überhaupt keinen Zugriff auf sein Geld hat. Behebt man allerdings vor Ablauf der im Sparbuch vereinbarten Laufzeiten Geld, zahlt man 1‰ an Vorschusszinsen. Damit deckt die Bank die entgangenen Kosten für die nicht eingehaltene Laufzeit ab.

Fixe oder variable Sparbuchzinsen

Durch die momentan ausgeprägte Tiefzinsphase, ist die Frage nach einer fixen oder variablen Verzinsung schwer zu beantworten. Erstere ist immer mit einer fixen Laufzeit verbunden, sodass diese Möglichkeit für viele Sparbuch Kunden gar nicht zu tragen kommt. Wenn man sein Geld aber länger nicht benötigt kann man durchaus von dem fixen Zinssatz profitieren. Hier sollte jeder nach seinem Bauchgefühl entscheiden. Wenn Sie der Meinung sind dass die Zinsen im Zeitraum der Sparbuchlaufzeit steigen werden, sollten Sie sich für den variablen Zinssatz entscheiden. Auch wenn es viele Insider gibt, die Prognosen zur Zinsentwicklung abgeben, kann doch niemand in die Zukunft sehen.

Der Ertrag eines Sparbuchs

Was man nun an einem Sparbuch an Erträgen erwarten kann, hängt von den oben genannten Faktoren ab. Die Berechnung berücksichtigt die Laufzeit des Vertrages, den Leitzins der der Berechnung zugrunde liegt und den Anlagebetrag den Sie einzahlen möchten.

Klassische Sparbücher bringen zur Zeit im Schnitt 0,125% zustande. Dieser eher mageren Ausbeute steht die hohe Sicherheit und die hohe Liquidität ab, also die Möglichkeit dass Sie jederzeit Geld beheben können.

Gebundene Kapitalsparbücher hingegen können bis zu 2% erwirtschaften, wenn Sie für zumindest 3 Jahre gebunden werden. Für längere Zeiträume empfehlen sich ohnehin Bausparverträge.

Die Kapitalertragssteuer

Bei allen Sparbüchern wird die sogenannte KESt, Kapitalertragssteuer verrechnet. Diese beträgt 25% des Zinsgewinnes und wird von den Banken automatisch für Sie berechnet und an das Finanzamt abgeführt.

Was kostet ein Sparbuch?

Dies ist je nach Bank sehr unterschiedlich, es gibt Banken die klassische Sparbücher völlig gratis zur Verfügung stellen, und solche die dafür Kontoführungsgebühren verrechnen.

Bei einigen Banken gibt es zudem sogenannte Schließungsspesen. Diese sind fällig wenn ein Sparbuch endgültig aufgelöst werden.

Sicherheit

Ein Sparbuch ist eine der sichersten Sparformen überhaupt. Da man sich mittels Kundenkennwort oder Ausweispflicht identifizieren muss, ist einfachen „Codejägern“ leicht beizukommen. Zusätzlich gibt es in Österreich die sogenannte Einlagensicherung. Banken sind verpflichtet Spareinlagen bis zu 100.000,- EUR abzusichern. Das kommt Sparbuch Kunden natürlich auch zu Gute.

Sparbuch-Tipps

Überlegen Sie sich genau ob es ein klassisches Sparbuch werden soll. Online Sparkonten bringen teilweise deutlich bessere Konditionen.

Wenn Sie größere Geldsummen einzahlen möchten, eröffnen Sie lieber mehrere Sparbücher als ein einziges Großes. Vom Zinsertrag spielt das keine Rolle, die Übersichtlichkeit für Sie selbst erhöht sich aber. Man könnte beispielsweise ein Sparbuch für jeden Verwendungszweck anlegen.

Wenn Sie offene Verbindlichkeiten in Form von Krediten besitzen, ist es aufgrund der jetzigen Zinslage Schulden zu begleichen anstatt zu sparen.

Wenn Sie Ihr Sparbuch bei Ihrer Hausbank eröffnen, können Sie einen Abschöpfungsauftrag einrichten. Dieser überweist jedes Monatsende übrig gebliebenes Geld direkt auf Ihr Sparbuch.