Hundehaftpflichtversicherung

Hundehaftpflichtversicherung
Photo by Victor Grabarczyk / Unsplash

Hunde tragen nicht grundlos den berühmten Titel „bester Freund des Menschen“. Vor allem das uneingeschränkte Vertrauen des Vierbeiners in sein Frauchen oder Herrchen sorgt für diesen guten Ruf. Doch trotz diesem Vertrauensvorschuss sollten Hundehalter auch auf Nummer sicher gehen. Mit der passenden Hundehaftpflichtversicherung lässt sich die Zeit mit dem besten Freund gleich viel sicherer verbringen.

Denn selbst ein kleiner Zwischenfall kann auf wenig Verständnis bei den Mitmenschen sorgen und wenn ein unerfahrener Gast den eigenen Hund falsch anpackt, dann ist eine aggressive Reaktion keineswegs die Schuld des Vierbeiners – Aber der Halter wird schnell in die Verantwortung gezogen.

Eine Hundehaftpflicht drückt also keineswegs mangelndes Vertrauen aus, sondern beweist nur das Verantwortungsbewusstsein des Besitzers. Aus diesem Grund ist diese Versicherung in manchen Bundesländern in Österreich sogar Pflicht. Haustierhaltung hat schließlich mit Verantwortung zu tun.

Was deckt die Hundehaftpflichtversicherung ab?

Haftpflichtversicherungen decken immer Personen- und/oder Sachschäden von Dritten ab, die durch ein Fehlverhalten erzeugt wurden, welches aus dem eigenen Einflussbereich kommt. So wie die Privathaftpflicht bzw. Haushaltsversicherung meist für alle Schäden aufkommt, die von den eigenen Kids angerichtet wurden, so zahlt die Hundehaftpflicht für die Schäden, die der eigene Vierbeiner verursacht hat. Und das geht selbst bei gut abgerichteten Hunden schneller als der Besitzer meinen möchte, denn manchmal lassen sich gerade bei Tieren die Emotionen nicht zügeln.

In welchen Bundesländern ist sie Pflicht?

Eine Reihe von Landesgesetzgebungen in Österreich ziehen die ansässigen Hundebesitzer in die Verantwortung und erfordern einen entsprechenden Versicherungsschutz, wenn sich ein Vierbeiner im Haushalt befindet:

  • Tirol
  • Wien
  • Oberösterreich
  • Steiermark
  • Salzburg

Wie viel kostet eine Hundehaftpflichtversicherung?

Die Versicherungen kosten in der Regel weniger als 60 Euro pro Jahr!

Wegen der verhältnismäßig geringen Kosten, darf die Gesetzgebung in diesen Bundesländern jedoch keineswegs kritisch beäugt werden. Viel eher sollten die geringen Versicherungsprämien auch die Hundehalter im Rest von Österreich von einer entsprechenden Haftpflichtversicherung überzeugen:

Hinweis: Diese geringen Prämien werden erst durch die weite Verbreitung der Versicherung ermöglicht. So ergibt sich nämlich eine größtmögliche Risikostreuung. In gewisser Hinsicht kann der Abschluss als ein Akt der Solidarität unter Hundebesitzern verstanden werden.

Zwei kleine Geschichten dazu

Fall 1:

Der erste Versicherungsfall wirkt äußerst harmlos, aber zeigt trotzdem auf, wie nützlich der passende Versicherungsschutz sein kann. Auf der üblichen Abendrunde begegnen Hund und Hundehalter immer wieder einer netten alten Dame, die sich nach der Zeit äußerst entzückt vom kleinen Vierbeiner zeigt.

Doch genau an einem verregneten Tag passiert es. Der eigene Hund erwidert diese häufig gezeigte Freude besonders enthusiastisch. Er springt die Dame gutmütig an. Die Frau erkennt zwar sofort, dass es sich hier keineswegs um einen Angriff, sondern um eine Bekundung von Freude und Aufregung handelt. Doch als der Freudensturm vorüber ist, scheint das Schlamassel perfekt.

Der Mantel der Dame ist von den Pfoten des Vierbeiners verschmutzt. Plötzlich schlägt die Stimmung um. Voller Zorn wird nur mehr beteuert, wie teuer das Kleidungsstück denn wäre und dass es nun völlig ruiniert sei. Mit der passenden Hundehaftpflichtversicherung sorgt solch ein Zwischenfall keine Sekunde lang für Sorgen. Die Versicherung kommt nämlich für die Reinigung oder einen Ersatz auf. In Zukunft werden die zufälligen Begegnungen zwar nicht mehr so freundlich ausfallen, aber zumindest entstand dem Hundehalter kein finanzieller Schaden.

Fall 2:

In unserem zweiten Beispiel geht es nicht um einen Sachschaden, sondern um einen Personenschaden. Der Besitzer eines deutschen Glatthaar Pinscher hat Gäste. Zuerst besteht durchaus Respekt vor dem Hund, da er aussieht, wie eine kleinere Version eines Dobermanns. Doch nach einigen Stunden und etwas Gelächter geht der Respekt zunehmend verloren und wandelt sich in Zuneigung.

Es wird dem Hund immer näher gerückt und dieser toleriert diese Annäherungen wegen der guten Erziehung sehr stoisch. Doch als der Hundehalter einmal kurz nicht hinsieht, folgt der fatale Fehler. Einer der Gäste versucht tatsächlich den Pinscher aufzuheben wie eine Katze. Wir alle haben unsere Limits. Hier wurde eines überschritten. Der Hund beißt in die Hand des Gastes. Schnell strömt viel Blut.

Jeder, der den genauen Hergang dieses Vorfalls kennt, würde den Hund wohl frei sprechen. Doch meist wird nur ein Fakt gesehen: Ein Hund hat einen Menschen gebissen. Dies kann trotz der Dummheit des Menschen Schadensersatzforderungen nach sich ziehen, die bei einer verletzten Hand und dauerhafter Einschränkung sehr hoch sein können. Eine Hundehaftpflichtversicherung ist in diesen Situationen mehr Wert als Gold. Das wissen auch die Gesetzgeber in österreichischen Regionen, in denen viele Hunde unterwegs sind.